Die Geschichte des Hauses
Die Geschichte des Hauses beginnt 1926, genauer am 17.04.1926 mit der Übergabe des neuerbauten Kinderheimes.
Dazu erschien am 20.04.1926 eine Beilage zum Reichenbacher Tageblatt und Anzeiger Nr. 51
93. Jahrgang.
Hier ein Auszug aus diesem Artikel
Auszug aus dem Reichenbacher Tageblatt u. Anzeiger Nummer 51 – Dienstag, den 20.04.1926 – 93. Jahrgang
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Den ersten Auftakt zur Reichsgesundheitswoche bildete hier die Übergabe des neugeschaffenen Kinderheimes der Stadt Reichenbach. Dies neue Heim soll bekanntlich als Ersatz für das alte Waisenhaus am Kirchplatz, das so manches Jahrzehnt seinen Zweck erfüllt hat, dienen.
Der neue, schmucke, gefällige Bau, malerisch am Oberreichenbacher Walde in gesunder, freier Lage mit weitem Fernblick nach Westen gelegen, ist nach den Plänen, die Herr Stadtbaurat Rudorf entworfen hat, durch die Herren Baumeister Löffler (Maurerarbeiten) und Pasold (Zimmerarbeit) unter Mitwirkung zahlreicher hiesiger Handwerksmeister und sonstiger Firmen, die den weiteren Ausbau besorgt haben, errichtet worden. Der Neubau liegt direkt am Waldrande, inmitten eines umfriedeten Areals, das teils Wald, teils Wiese und später Garten, den Kindern genügend Raum zum Austummeln läßt.
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Bei allen Entschließungen war der Gedanke leitend, daß die Erziehung des Kindes und die Entwicklung seiner Fähigkeiten wesentlich und engsten verbunden ist mit seiner Umgebung.
Die Stadt darf sagen, daß sie ihrerseits alles getan hat, Hygiene, Zweckmäßigkeit und Schönes zu verbinden zu gedeihlicher Entwicklung von Leib und Seele dieser hier einziehenden Kinder. Ich hoffe, daß sich die Kinder für diese vorbildliche Fürsorge der Stadt im Leben später einmal durch Tüchtigkeit dankbar erweisen werden und ich hoffe auch weiter, daß die Stadt Befriedigung und Freude an diesem lang ersehnten neuen Kinderheim haben wird.
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Nach dem Herr Baurat Rudorf den Versammelten nochmals eine kurze Übersicht über die Einrichtung des Hauses gegeben hatte, begab man sich zum Rundgang durch das Gebäude.
Man konnte sich dabei von der Vortrefflichkeit der gesamten Anlage, der Klarheit des Grundrisses, der Ausnutzung der Raumverhältnisse und der künstlerischen Ausschmückung aller Räume der Baues, der in gesundheitlicher Hinsicht aller Anforderungen genügt, überzeugen.
Es herrscht nur eine Stimme des Lobes über das, was hier geschaffen worden ist und man stellet fest, daß sich die Stadt Reichenbach zu dieser neuen Schöpfung beglückwünschen könne. Dem kann jeder, der das neue Kinderheim gesehen hat, nur zustimmen und man kann den am Sonnabend geäußerten Wünschen beipflichten, nämlich, daß das Heim Sonne und Luft in die Herzen der unglücklichen vater- und heimatlosen Kinder tragen und ihnen eine recht fröhliche Jugend bescheren möge, so daß sie alle Zeit mit freudiger Erinnerung an die Stunden zurückdenken werden, die sie im Kinderheim Reichenbach verbracht haben.
Vom Tag seiner Eröffnung bis in die 50iger Jahre wurde des Haus vorrangig von Waisenkindern bewohnt.
Danach war es als Jugendhilfeeinrichtung der damaligen Abteilung Volksbildung beim Rat des Kreises nachgeordnet.
Bis Mitte der 60iger Jahre bewohnten Schulkinder – sowohl Mädchen als auch Jungen das Haus.
Später diente es als Jugendwohnheim ausschließlich der Betreuung von Mädchen.
Am 01.01.1992 wurde es in eine freie Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins Regenbogenhaus e.V. überführt.
Seitdem leben hier maximal 18 Bewohner beider Geschlechter vom Kindergartenalter bis ins frühe Erwachsenenalter.